Verein der ehemaligen Prinzen-
und Traditionspaare
 der Stadt Langenfeld e. V.

 


Karnevalseröffnung am 11.11.2011 auf dem Galerieplatz in Langenfeld

schrieb am 12.11.2011

Aufgeweckt in die Session

"Jeder Jeck sich gern gesellt / zum Karneval in Langenfeld", lautet das Motto der neuen Session.
Der gestrige Auftakt lässt hoffen, dass dies mehr ist als ein fideler Wunsch. Elf Gründe, warum die Sessionseröffnung glückte.

von Thomas Gutmann

Langenfeld-Mitte So ein Superschnapszahl-Datum mit einer 11 mehr unter lauter 11'en spornt die Jecken an. Wie, das zeigte sich gestern auf dem Galerieplatz. Die 11 Gründe für einen gelungenen Sessionsstart:

- Die beiden Mannis: Von zwei Clowns erwartet man keine Perfektion, sondern Lustigsein, und die zwei Manfreds (Stuckmann und Hahnenberg) auf der RP-Bühne waren genau dies: perfektionslos, aber komisch. Vor lauter Zwiegespräch kamen der Trompeter und sein Trommler gar nicht zu der „Sinfonie", die sie wiederholt ankündigten. Nicht beabsichtigt war indes der Zusammenbruch ihres Notenständers, worauf ihnen ein stabileres Exemplar hingeschoben wurde und Manni S. seine Schlagfertigkeit beweisen durfte („Man muss schon 'nen richtigen Ständer haben"). Ihre Mischung aus teils schlüpfrigen Blödeleien und Sprüchen mit Lokalkolorit zu Schneechaos, Ausbau der Solinger Straße und dem öffentlichen Bedürfniswesen in Richrath sorgte trotzt Mikrofon-Problemchen von Manni H. für Heiterkeit.

- Op Tied Muuj: So heißt die fast 20-köpfige Blaskapelle aus dem holländischen Castenray, die den Galerieplatz mit flotter Schunkelmusik beschallte. Mit ihren Federn im Haar, den dottergelben Schals, bunten Ringelstulpen und besonders ihrer ansteckenden, sich gelegentlich zu einer Polonaise formierenden Körpersprache machten die Käsköppe nicht den Eindruck, in Langenfeld nur den Dienstleister abgeben zu wollen. „Bei ihrem Debüt im vorigen Jahr sollen sie anschließend im Ritter' ihre ganze Gage auf den Kopf gehauen haben", erzählte ein Jeck gestern anerkennend. Ach ja: „Op tied muuj", das heißt auf deutsch: „Zeitweise müde". Zeitweise vielleicht, aber ganz bestimmt nicht am Elften im Elften!

- Der Prinzenclub-Präsident: Peter Noffke moderierte als einer, dem man anhört und ansieht, dass er sich in dieser Rolle wohlfühlt. 55 Jahre Noffke, 22 Jahre Firma Noffke, 11 Jahre Prinzenclub - was prädestiniert einen mehr als dies, am 11.11.2011 den Sessionsauftakt zu moderieren, sagte Seine Tollität von 2007/08. Und nicht nur die rhetorische Frage beherrscht der Alt-Prinz, sondern auch die kleine Geste. Als Bürgermeister Frank Schneider, dessen Körpergröße bekanntlich nicht mit der riesigen Bedeutung der Stadt, die er repräsentiert, korreliert, als Schneider also ans Mikro trat, schob ihm Noffke ein Höckerchen hin.

- Der Bürgermeister: „So klein bin ich nun auch wieder nicht", erwiderte der oberste Jeck der Stadt und gab den Ball an den scheidenden Prinz Hans-Werner I. und seine Prinzessin Petra I. (Jansen) weiter, die ebenfalls mit Merkel und Sarkozy auf Augenhöhe verhandeln könnten: „Das Prinzenpaar habe ich noch nicht entdecken können", sagte Schneider, ehe ihm dies dann doch gelang und er sich für ihre „tolle Session" bedankte.

- Die Narrenschar: Was wären die Regierenden ohne Volk?!  Vor der Bühne schunkelten und sangen mehrere hundert Jecken, einige mit Irokesen-, Clown- oder Rentierperücke, wenn auch die meisten mit außersessionaler Kopfbedeckung, freiliegendem Haupthaar oder Fleischmütze. Aber das tat dem schönen Bild keinen Abbruch. Zu ihm zählten auch die uniformierten Narren, zum Teil farbenfroh, zum Teil mit Kappe - die „Spieß-Ratzen", RKVer, FKLer, PGer, Bercheser, Postillione und weitere hochdekorierte Frohnaturen.

- Das Traditionspaar: Norbert und Claudia Graffweg sind nach ihrer Proklamation im Frühjahr nun auch karnevalistisch im Amt. Ihre leuchtend gelben Sachsenpost-Uniformen sind ein hübscher Farbklecks im Winterbrauchtum.

- Drei Richtije: Franz Halmer (Jittar), Ralf Schönewald (Orjel) und Hans-Willi Haas (Räppelsche und allesamt Jesang) musizierten kölsch und jut.

- Der Ort: Für ein paar hundert Lück ist der Galerieplatz genau das Richtige. Wie in der Oper gibt es sogar Ränge: Auf den Balkonen überm Hair-Discounter schunkelten einige Mädcher mit.

- Das Wetter: Die Sonne drang erst spät durch. Aber Hauptsache trocken. So drohte das Bier im Glas nicht zu verwässern noch zu verdunsten.

- Die Rheinsternchen: Das Jugendtanzcorps drehte mächtig auf.

- Garsten Müller: Der Jeck der Postalia und stellvertretende Wagenbaumeister der Prinzengarde hat gestern geheiratet '- um 11.11 Uhr, wie es sich für einen Karnevalisten gehört.

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schrieb am 15.11.2011

Ganz Langenfeld im jecken Fieber
Sessionsauftakt gelungen

Langenfeld. Alles war perfekt: Sogar das Thermometer zeigte närrische elf Grad an, als die Posthornstadt am letzten Freitag, die neue Karnevalssession begrüßte. Mehrere hundert Jecken waren zum Galerieplatz gekommen –teils lustig kostümiert, auf jeden Fall aber in bester Schunkellaune. Und so hatten alle, die an diesem Vormittag die Bühne eroberten, leichtes Spiel: Prinzenclub-Präsident Peter Noffke das Traditionspaar Norbert und Claudia Graffweg sowie die »Rheinsternchen«, um nur einige zu nennen.

 


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